Neue Ideen für die traditionelle Teilprothese

29. März 2023

Die digitale Welle hat nahezu alle Bereiche der virtuellen Restaurationsplanung erfasst, mit Ausnahme von herausnehmbaren Modellgussprothesen. Aber das ändert sich gerade. Immer mehr junge und talentierte Zahntechniker wie Gabriel Sirbu in Rennes, Frankreich, sehen in digitalen Arbeitsabläufen den Schlüssel, um Modellgussprothesen schnell, präzise und mit Freude zu gestalten. Gabriel erklärt, wie er mit PartialCAD von exocad hervorragende Konstruktionen erstellt und warum er denkt, dass mehr Zahntechniker, die noch konventionell arbeiten, dies ebenfalls ausprobieren sollten.

Q: Bitte erzählen Sie uns ein wenig über sich und Ihren Beruf.

A: Ich bin 34 Jahre alt und Vater von zwei kleinen Mädchen. Seit meinem 17. Lebensjahr arbeite ich in der Dentaltechnik und bin außerdem Referent im Dentalzentrum für Auszubildende mit dem Hauptfach Keramik. Ab und zu gebe ich PartialCAD Schulungen für Zahntechniker. Ich liebe meine Familie, meinen Job und Sport.

Q: In welchem Labor arbeiten Sie?

A: Es ist ein kleines Labor in L'Hermitage, Frankreich, namens CERA'NAT. Zu unserem Team gehören zwei Lehrlinge, ein Mitarbeiter für die Gipsarbeiten und mein Chef.

Q: Wie sind Sie zur exocad Software gekommen?

A: Mein Chef hat eine DentalCAD Lizenz erworben und ich habe mich dann in die Software eingearbeitet. Das hat mir Spaß gemacht, weil ich meine analogen Kenntnisse nutzen und gleichzeitig etwas völlig Neues dazulernen konnte. Ich habe mir hauptsächlich Online-Tutorials angesehen, die Hotline unseres Resellers angerufen und selbst ausprobiert. Die Integration digitaler Arbeitsabläufe hat die tägliche Arbeit in unserem Labor revolutioniert.

Q: Würden Sie sagen, dass Sie Ihr analoges Wissen in die digitale Welt übertragen konnten?

A: Ja, auf jeden Fall. Mit den traditionellen Techniken beherrsche ich die gesamte Palette der Zahntechnik festsitzende Restaurationen, Vollkeramik und Metallformen sowie Implantologie. Mit diesen analogen Fähigkeiten versteht man die exocad Software schnell und intuitiv. Daher sehe ich die Erfahrung in der analogen Zahntechnik als Schlüssel. Dieses Wissen hilft mir, mit PartialCAD eine gute Basis und gute Gerüste zu erstellen.

“Ich designe alle herausnehmbaren Modellgussprothesen mit PartialCAD, weil es sehr flexibel ist. Ich mag die Software, weil ich das gleiche Gefühl habe, als wenn ich mit meinen Händen arbeite.”

Q: Wie setzen Sie PartialCAD in Ihrem Workflow ein?

A: Ich designe alle herausnehmbaren Modellgussprothesen mit PartialCAD, weil es sehr flexibel ist. Ich mag die Software, weil ich das gleiche Gefühl habe, als wenn ich mit meinen Händen arbeite. Ich kann meine manuellen zahntechnischen Fähigkeiten auf die Software übertragen und bin sehr kreativ. Und mir gefällt, dass ich jede STL-Datei in mein PartialCAD Projekt laden kann und mit einer Signatur oder einem Logo versehen kann.

Q: Haben Sie eine Lieblingsfunktion in PartialCAD?

A: Ich mag das Klonen-Werkzeug. Man kann die Wachsstruktur schichtweise auftragen und das Werkzeug lässt sich leicht kalibrieren. Dies bietet absolute Kontrolle und hohe Genauigkeit im geklonten Gerüstdesign.

Q:Worin sehen Sie den größten Vorteil der digitalen Arbeitsweise gegenüber dem traditionellen Aufwachsen und der manuellen Gestaltung?

A: Bei Teilprothesen besteht der Vorteil darin, dass man sich in der Software nur durchklickt und ein korrektes Ergebnis erhält. Man kann sich das Aufwachsen sparen, sondern muss nur auf das Tool klicken und es wird kalibriert. Das ist sehr präzise. Denn wenn man mit Wachs arbeitet, kann es zu heiß oder zu kalt sein. Die präzise Kalibrierung in PartialCAD macht die Ergebnisse vorhersehbar. Das ist für mich sehr entspannend, vor allem, wenn ich viel Arbeit habe.

Sehen Sie sich einige von Gabriels Teilprothesen an, die er mit mit PartialCAD designt hat.

Q: Viele Techniker, die herausnehmbare Modellgussprothesen fertigen, arbeiten noch nicht digital. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

A: Ich denke, wer erfahren mit der analogen Technik ist und damit gut fährt, hat nicht das Bedürfnis, etwas Neues zu lernen. Allerdings ist eine feste Prothese oder eine festsitzende Versorgung einfacher in CAD gemacht. Die herausnehmbare Modellgussprothese ist eine komplizierte Konstruktion, die man zunächst in der Theorie und Praxis und dann erst im CAD-Design erlernen muss. Meiner Meinung nach wird sich das mit der Entwicklung der digitalen Abformung jedoch schnell weiterentwickeln.

Q: Haben Sie einen Tipp für andere Zahntechniker?

A: Man sollte seinen Job lieben und sich kontinuierlich fortbilden. Schauen Sie sich Online-Tutorials an, lernen Sie analoge Arbeitstechniken. Zögern Sie nicht, sich für Schulungen anzumelden. Das erspart Ihnen viel Zeit und Nerven.

Q: Was ist Ihr Lieblingslied?

A: “Part Twelve” von Paul Kalkbrenner, weil der Song ein bisschen futuristisch und rasant ist, wie PartialCAD.

Q: … und Ihr Lieblingszahn?

A: Der einzelne Frontzahn. Hier muss alles passen – diesen Zahn zu reproduzieren beziehungsweise zu korrigieren ist die größte Herausforderung, weil er einfach am sichtbarsten ist. Wenn man das richtig hinbekommt, ergibt sich alles andere wie von selbst.

Q: Wenn Sie für ein Wochenende irgendwohin reisen könnten, wohin würde es gehen?

A: Ehrlich gesagt bin ich gerne zuhause. Aber meiner Frau würde es wahrscheinlich gefallen, wenn wir einige Zeit am Meer verbringen würden.

Q: Wenn Sie Ihrem jüngeren Ich einen Rat geben könnten, welcher wäre das?

A: Sei leidenschaftlich und beobachte genau, um daraus zu lernen. Dann wirst du später über eine großartige Technik verfügen.

Q: Wie würden Sie exocad mit einem Wort beschreiben?

A: Chamäleon, weil man mit der exocad Software Designs jeder Farbe und Form erstellen kann.

Q: Welchen Zahntechnikern folgen Sie in den sozialen Netzwerken?

A: Ich folge diesem großartigen Zahntechniker, der digitale Teilprothese gestaltet auf Instagram und YouTube.

Gabriel Sirbu wurde in Nantes, Frankreich, geboren. Nach seiner Schullaufbahn mit Schwerpunkt auf Naturwissenschaften und Technik begann er mit 17 Jahren seine Berufsausbildung an der Faculté des Métiers de Ker Lann. Anschließend vertiefte er seine Kenntnisse an der CIFAC in Caen, wo er auch sieben Jahre in einem Ausbildungsbetrieb lernte. Im Jahr 2008 wurde er als einer der „besten Auszubildenden Frankreichs auf nationaler Ebene“ ausgezeichnet. Nach seinem BTMS-Abschluss ging Gabriel als Referent zurück an die Faculté des Métiers de Ker Lann, um dort als Dozent zu lehren. Immer offen für neue Techniken und Technologien, hat ihm CAD/CAM die Möglichkeit gegeben, konventionelle mit digitalen Techniken zu kombinieren und seine exocad Expertise zu vertiefen. Gabriel hat zwei Kinder und 18 Jahre Erfahrung in der Dentalbranche. Dabei hat er sich die Ambition eines jungen Zahntechnikers bewahrt, sich täglich weiterzuentwickeln und zu lernen. Gabriel bietet Zahntechnikern exocad Schulungen für ParticalCAD an, in die er seine Erfahrungen aus dem traditionellen zahntechnischen Handwerk und sein digitales Wissen einfließen lässt. Besonders dankbar ist er seinem Team, Nathalie für ihr Vertrauen und Benoit für seine Professionalität.


von Caitlan Reeg
Texterin bei exocad

Caitlan Reeg verbringt ihre Tage damit, der Welt von den Innovationen erzählen, die ihre Kollegen entwickeln. Gesundheitsthemen, Technologien und die Art und Weise, wie diese beiden Bereiche ineinandergreifen, um unser Leben zu verbessern, begeistern sie. Früher hat Caitlan als Journalistin bei Dow Jones Newswires in Frankfurt und beim nationalen öffentlichen Radiosender Marketplace in Los Angeles gearbeitet.

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