Die besten Tipps von einer digitalen Neueinsteigerin

23. März 2022

Dr. Christina Pruitt fasste den Entschluss, Zahnärztin zu werden, nachdem sie ihrem Onkel, ebenfalls Zahnarzt, bei der Rekonstruktion eines Frontzahns zusah. „Rückblickend denke ich, dass dieses Erlebnis der Beginn meiner Liebe zur ästhetischen Zahnmedizin gewesen ist,“ sagt sie. „Denn ich erkannte, dass ich mit den Händen arbeiten könnte und zahnmedizinische Versorgungen durchaus einen künstlerischen Touch haben können.“ Seit diesem Moment in der Praxis ihres Onkels hat sie ihren zahnärztlichen Weg von der Schulzeit über ihren Dienst bei der Luftwaffe als Assistenzzahnärztin bis zur Eröffnung ihrer eigenen Praxis in Omaha, Nebraska, im März 2021 stringent verfolgt. Sie hat das Gefühl „etwas später dran zu sein als die anderen“, will das aber wettmachen, indem sie neue Technologien zur Verbesserung der Behandlung ihrer Patienten einsetzt.

Q: Erzählen Sie uns etwas über Ihre ersten Schritte in der digitalen Zahnheilkunde. Was hat zuerst Ihr Interesse geweckt?

A: Mein Mann ist Oralchirurg und setzt bei seiner Arbeit einen iTero Scanner ein. So kam ich mit dem Thema Intraoralscans in Berührung. Ich begann mit der digitalen Abformung von Implantaten und kam so zu Invisalign. Das war sicher die Initialzündung für mich.

Q: Dann trafen Sie Dr. Diana Tadros, richtig?

A: Diana habe ich bei meiner letzten Kurseinheit in moderner Behandlungsplanung am Kois Center kennengelernt. Als wir den Kurs verließen, sprach ich sie wegen des Zulassungsprozederes zur American Academy of Cosmetic Dentistry (AACD) an. Damit war ich damals gerade beschäftigt, Diana hatte die Zulassung bereits erworben. Ihre Einführung in die Unterrichtsstunde war ihre Arbeit mit exocad. Ich beschloss daraufhin, sie direkt anzusprechen. Sie ist einfach cool und hat eine Menge Wissen. Ich nahm dann an Dianas exocad Elitekurs teil – und jetzt bin ich hier. Sie ist definitiv der Grund dafür, dass ich heute mit exocad arbeite.

Q: Wie war das Training? Welche Fähigkeiten haben Sie gelernt? Viele fragen sich, was die richtigen ersten Schritte sind, um den Einstieg in die digitale Zahnheilkunde und Smile Design zu finden.

A: Ich habe in Omaha, Nebraska, in einer modernen Praxis für high-end Ästhetik gearbeitet. Wir haben viele Waxups gemacht und viele davon outgesourct. Ich sah, welche Kosten damit verbunden waren und auch den Zeitaufwand. Als ich feststellte, dass ich das mit der exocad Software relativ einfach und kostengünstig selbst machen kann, war ich von den Möglichkeiten sofort begeistert. Heute nutze ich hauptsächlich DentalCAD. Ich weiß, dass ich damit noch so viel mehr machen kann, aber ich bin gerade mit den vielen Dingen beschäftigt, die eine Praxisgründung mit sich bringt. Für mich ist es mein digitales Design- und Waxup-Tool. Ich habe gesehen, wie Diana Flipper gemacht hat, das fand ich richtig klasse. Ich würde auch gerne mit dem Druck von Eierschalenprovisorien beginnen, doch zurzeit verwende ich die Software hauptsächlich für meine komplexen Ästhetik-Fälle. Ich habe auch das Modul Model Creator. Damit stelle ich meine Modelle für den 3D-Druck her.

“Ich dachte, wow, ich mache das gerade mal zwei Tage und habe direkt eine so deutliche Zustimmung von einer Patientin.”

Q: Gibt es etwas, das Sie gerne gewusst hätten, bevor Sie mit der digitalen Arbeit begonnen haben? Wenn Kollegen Sie um einen Rat bitten würden, was würden Sie ihnen sagen?

A: Ich würde ihnen sagen, dass es erst etwas Zeit braucht. Wissen Sie, eigentlich arbeiten wir digital, um Zeit zu sparen. Also denkt man, die Arbeit wird schneller und leichter, weil man nicht mehr stundenlang an einem Waxup sitzen muss, aber das ist am Anfang nicht immer der Fall. Ich denke, wer in digitale Workflows einsteigt, muss erstmal erkennen, dass die Experten, die alles über die Technik wissen, sich einfach hinsetzen und innerhalb kürzester Zeit ein Design erstellen. Wahrscheinlich wird man selbst zunächst viel mehr Zeit brauchen. Auf lange Sicht spart man aber viel Zeit. Dieses Werkzeug zu haben ist sehr nützlich, auch weil man den Patienten ein virtuelles Design zeigen kann. Das ist etwas ganz anderes, als wenn man ihnen ein Waxup zeigt.

Q: Wo wir gerade beim Thema Patienten sind, wie beeinflusst der digitale Aspekt Ihrer Arbeit die Kommunikation mit ihnen?

A: In Dianas Kurs habe ich das Design für einen eigenen Fall erstellt. Als ich zwei Tage später wieder in meiner Praxis war, zeigte ich es meiner Patientin. Sie stimmte der Behandlung zu und es war eine komplexe ästhetische Arbeit – ein richtig großer Fall. Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber ich hatte das Gefühl, dass sie anders reagiert hätte, wenn sie die fertige Restauration nicht mit Hilfe von Smile Creator direkt auf ihrem Portraitfoto hätte sehen können. Wir sprechen über Mockups zur Motivation und solche Dinge, aber bevor man dem Patienten ein gedrucktes Modell zur Anprobe gibt, sollte man ihm einfach sein Portraitfoto mit dem Mockup zeigen. Genau das ist exocad für mich. Und das hat mir wirklich die Augen geöffnet. Ich dachte, wow, ich mache das gerade mal zwei Tage und habe direkt eine so deutliche Zustimmung von einer Patientin. Sie ist glücklich, ich bin glücklich, alle sind glücklich. Was machen Kollegen ohne dieses Tool?

Q: Richtig. Man braucht etwas Zeit für den Einstieg, aber wenn man erstmal drin ist, geht man nicht mehr zurück.

A: Die Software kann so viel, da stehe ich immer noch am Anfang. Aber selbst auf diesem Level ist sie schon stark. Viele Menschen sind sehr visuell veranlagt, und wenn man ihnen nicht veranschaulichen kann, worüber man spricht, dann hat das einfach nicht dieselbe Wirkung.

Q: Klären Sie Ihre Patienten über Ihre Arbeitsweise auf? Wie viel erzählen Sie ihnen über die Technologie hinter dem, was sie zu sehen bekommen?

A: Wir erklären viel über den iTero. Das ist der erste Schritt, weil es für die Patienten so spannend ist, ihre eigenen Zähne auf dem Bildschirm zu sehen und wie sich der Scan in 3D drehen lässt. Dann erkläre ich ihnen, dass ich diesen Scan in das Computerprogramm lade und auf dieser Basis dann die neuen Zähne gestalte. Dann kann ich ihnen mit dem Vorher-Nachher-Regler zeigen, wie man ihre Zähne verändern kann. Sie können mir dabei zuschauen, wie ich mit DentalCAD arbeite. Ich glaube, sie schätzen die Technologie und die Möglichkeiten, wenn sie es so direkt sehen.

“Für mich war es das Beste, gemeinsam mit anderen in einem Kurs zu sitzen und mir von Experten zeigen zu lassen, wie das alles funktioniert.”

Q: Waren die Kosten für Sie ein Faktor bei der Investition in digitale Workflows?

A: Ich denke, alles, was man in diesem Bereich anpackt, ist erstmal mit Kosten verbunden. Wenn dann komplexe Behandlungslösungen akzeptiert werden, macht sich das aber ziemlich schnell bezahlt. Ich würde dazu raten, nicht vor den Ausgaben zurückzuschrecken. Man sollte etwas Geduld mitbringen und in Schulungen investieren. Es gibt vielleicht Menschen, die alles über YouTube lernen können, aber für mich war es das Beste, gemeinsam mit anderen in einem Kurs zu sitzen und mir von Experten zeigen zu lassen, wie das alles funktioniert. Ansonsten wäre ich ziemlich eingeschüchtert gewesen.

Q: Zeit für ein paar Spaßfragen. Manuelle oder elektrische Zahnbürste?

A: Elektrisch. Ich benutze ein neues Modell, das so viel besser ist als alle Zahnbürsten, die ich je hatte. Es klingt vielleicht übertrieben, aber das ist eine ganz neue Liga.

Q: Zahnseide morgens und/oder abends?

A: Abends.

Q: Was ist Ihre Leidenschaft?

A: Seit März ist meine Praxis meine Leidenschaft. Ich glaube, wenn man nicht mit Leidenschaft dabei ist, etwas aufzubauen, dann hat man keinen Erfolg. Ich habe aber auch zwei kleine Söhne. Daher habe ich mir bei der Praxiseröffnung geschworen, dass ich nicht Tag und Nacht arbeiten werde. Also schalte ich am Ende eines Arbeitstages alles aus und gehe nach Hause. Ich würde sagen, meine wahre Leidenschaft sind derzeit meine fünf und sieben Jahre alten Kinder und mein Ehemann.

Q: Haben Sie einen Lieblingszahn?

A: Nummer acht, weil mein ältester Sohn gerade seine beiden Schneidezähne bekommt. Der Achter ist in Führung, und er ist riesig.

Q: exocad in einem Wort?

A: Effizient.

Dr. Christina Pruitt wuchs in einer Kleinstadt im Westen Nebraskas auf und hatte eine Leidenschaft dafür, Menschen in ihrer Gemeinde zu helfen. Sie erwarb ihren Bachelor-Abschluss in Psychologie an der Creighton University und studierte anschließend Zahnmedizin am UNMC College of Dentistry. 2010 schloss sie ihr Studium mit Auszeichnung ab. Nach ihrem Studium wurde sie von der United States Air Force in das Fortbildungsprogramm General Dentistry Residency (AEGD) aufgenommen. Dort kümmerte sie sich vier Jahre lang im aktiven Dienst um Soldaten und Veteranen. Die AEGD ermöglichte es ihr, mit Spezialisten zusammenzuarbeiten und ihre zahnmedizinischen Kompetenzen zu erweitern. In ihrem ständigen Bestreben, sich weiterzubilden, hat Dr. Pruitt seither in einer Privatpraxis gearbeitet. Sie verbrachte Hunderte von Stunden im renommierten Kois Center, um moderne, evidenzbasierte zahnmedizinische Behandlungskonzepte kennenzulernen. Sie ist außerdem Mitglied der American Academy of Cosmetic Dentistry (AACD) und ist gerade dabei, sich dort zertifizieren zu lassen. Das Zertifizierungsverfahren der AACD ist sehr anspruchsvoll und Dr. Pruitt hat die Dokumentation der dafür erforderlichen Fälle fast abgeschlossen. Ihr Ziel ist es, Menschen zu helfen. So kombiniert sie fachliche Weiterbildung mit künstlerischem Geschick, um für ihre Patienten die bestmöglichen Behandlungsergebnisse erzielen zu können. Vor allem orale Implantologie, Invisalign und kosmetische Zahnmedizin begeistern sie. Außerhalb der Praxis verbringt Dr. Pruitt gerne Zeit mit ihrem Ehemann Chase, der als Oralchirurg arbeitet, und ihren beiden Söhnen. Zu ihren Hobbys gehören Golfen, Kochen, Lesen, Fitness und Reisen. Bleiben Sie auf Facebook, LinkedIn oder Twitter über ihre Arbeit auf dem Laufenden.


von Caitlan Reeg
Texterin bei exocad

Caitlan Reeg verbringt ihre Tage damit, der Welt von den Innovationen erzählen, die ihre Kollegen entwickeln. Gesundheitsthemen, Technologien und die Art und Weise, wie diese beiden Bereiche ineinandergreifen, um unser Leben zu verbessern, begeistern sie. Früher hat Caitlan als Journalistin bei Dow Jones Newswires in Frankfurt und beim nationalen öffentlichen Radiosender Marketplace in Los Angeles gearbeitet.

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